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AutorenbildGuido I. Tomaschett

PFINGSTEN SCHENKT HOFFNUNG



In diesen Tagen bereitet etwas dem Menschen besondere Mühe: Wem kann man vertrauen. Wer hat recht? Woran soll man sich wirklich halten?

Es sind Fragen, die uns in den letzten Wochen Monaten durch den Kopf gehen. Und – wer von uns hat hier nicht schon seine Zweifel gespürt? Tritt man hingegen zwei Schritte zurück und betrachtet alles etwas aus Distanz, wird man feststellen können, dass all die Fragen, die uns mit dem Corona-Virus umtreiben uns auf die eine oder andere Art durch das ganze Leben begleiten. Was man hingegen auch sagen muss ist, dass im normalen Lebensverlauf dem Menschen nicht derart viele strube Theorien und Verschwörungen begegnen, wie es zur Corona-Zeit gang und gäbe zu sein scheint. Horrorvisionen und Schreckensbilder ohnegleichen. Man wähnt sich mitunter mitten in der Endzeit und hat dabei das Gefühl, einer kleinen Gruppe von Weltregenten aufs Übelste und völlig hilflos ausgesetzt zu sein. Gedanken, die sicherlich nicht von jener Seite stammen, die darum bemüht ist, die Gesellschaft vor grösseren gesundheitlichen wie auch materiellen Schäden zu bewahren. Während jene fanatischen und mit Hass und Häme gefüllten Stimmen nichts anderes im Sinn haben, als das gerade Erwähnte zu torpedieren. Fehler passieren, wo gearbeitet wird. Und im Nachhinein wissen es alle besser, was man in der Zeit des Sturms noch besser hätte machen können.

Von einem anderen Sturm ist auch in den Pfingsttexten die Rede. Pfingsten, das grosse Fest des Heiligen Geistes. An diesem Tag vollendet sich das Ostergeheimnis und wird der Geburtstag der Kirche gefeiert. Pfingsten geht auf das griechische Wort «pentecoste» zurück, was 50 bedeutet. Gemäss der Heiligen Schrift empfangen die Jünger 50 Tage nach seinem Tod und Auferstehung den Heiligen Geist. Dieser hat ihnen nicht nur die Angst genommen, das traurige Los des Todes mit Jesus zu teilen. Er schenkte ihnen die unglaubliche Kraft und Stärke, für die Botschaft Jesu Christi einzustehen. Dieser besondere Augenblick ist begleitet durch ein schwer zu beschreibendes Phänomen. Menschen aus fernen Ländern und mit fremden Sprachen verstanden auf einmal, was die Jünger sprachen. Es muss ein Augenblick besonderer Gnade gewesen sein. Jede und jeder verstand, was die Jünger sagte, doch niemand konnte sich erklären, wie dies möglich sei. Spätestens hier begegnen wir einem sichtbaren Wirken des Heiligen Geistes: «Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein hefiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sassen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen liess sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.» Auch der Heilige Paulus schreibt im ersten Brief an die Korinther: «Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt.» Damit sie anderen nützt – könnte dies ein Ziel des diesjährigen Pfingstfestes sein? Eine Zeit, in der jede und jeder zum andern sieht? Eine Zeit mit neuem Inhalt, eine epochale Wende? Möge der Heilige Geist uns allen geschenkt sein zum Wohle unserer Mitmenschen und zum Lobe Gottes.

Guido I. Tomaschett Diakon

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